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30.03.2017, 19:00 Uhr | Susanne Reichert
„Fraktion vor Ort“ – ein Stadtteilrundgang in Oberrad
 Was ist los in Oberrad? Mit dieser Frage beschäftigten sich gestern die Stadtverordneten der CDU-Römerfraktion sowie Stadtteilpolitiker, Vertreter der Vereine, ortsansässige Gewerbetreibende und interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einem Stadtteilrundgang. Fraktionschef Michael zu Löwenstein begrüßt die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn, gemeinsam mit Stadtrat Markus Frank und Ortsvorsteher Christian Becker, vor der Sporthalle der TSG Oberrad in der Spatzengasse.
Christian Becker
Frankfurt am Main -  

Vor knapp 15 Jahren hatte die Stadt der TSG Oberrad ein langfristiges Erbbaurecht an der Liegenschaft eingeräumt und seitdem hat sich einiges getan. Uwe Hornung, 1. Vorsitzender der TSG, erläutert: „Das komplette Dach sowie die Fenster wurden erneuert und dank der Unterstützung von Ortsvorsteher Christian Becker konnte der erforderliche Einbau einer Brandschutztür in kürzester Zeit erfolgen.“

 

Kegelbahn soll zur Trainingsfläche werden

 

„Da der Betrieb der Turnhalle den Einbau einer Brandschutztür erforderte, musste die Maßnahme zügig umgesetzt werden, um einen reibungslosen Trainingsbetrieb sicherzustellen“, fügt Christian Becker hinzu. Wir haben einen Teil dieser Maßnahme aus dem Ortsbeiratsbudget finanziert und freuen uns, dass der Einbau so rasch erfolgt ist.“

 

Die TSG Oberrad habe zwar nur ein begrenztes Einzugsgebiet, erfreue sich aber eines großen Zulaufs. Um die räumlichen Kapazitäten zu erweitern, möchte man die ausgediente Kegelbahn im Nachbargebäude in einen modernen Sportraum umbauen. Damit stünden der TSG Oberrad weitere 200 Quadratmeter Trainingsfläche zur Verfügung.

 

Weiter geht es in die Offenbacher Landstraße zum nächsten Treffpunkt vor der Bäckerei Eifler, wo über verschiedene Aspekte des Umbaus der Offenbacher Landstraße diskutiert werden. Noch immer besteht Sorge hinsichtlich des Andienungsverkehrs während der Bauphase, der eingeschränkten Parkmöglichkeiten sowie der Zufahrt zu Höfen oder Garagen. Ortsvorsteher Christian Becker erklärt, dass es natürlich Einschränkungen in dieser Zeit geben werde, man aber seitens der Stadt die Anwohnerinnen und Anwohner rechtzeitig über temporäre Absperrungen informieren werde. Becker hofft, dass sich die Auswirkungen in einem erträglichen Rahmen halten werden, alle Unbequemlichkeiten lassen sich jedoch leider nicht vermeiden.

 

Attraktivität des Einzelhandels erhöhen

 

Auch die Situation des Einzelhandels und der Leerstand mehrerer Ladenlokale auf der Offenbacher Landstraße beschäftigen die Bürgerinnen und Bürger, aber auch den Vorsitzenden des Oberräder Gewerbevereins Hermann Schöninger. Eine adäquate Nahversorgung ist bei dem derzeitigen Angebot in Oberrad nicht möglich, es fehlen ein Ankermarkt und sogenannte „Zugpferde“, die das Einkaufen vor Ort attraktiver machen. Die Errichtung eines Discounters auf dem Grundstück Offenbacher Landstraße/Wiener Straße wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung. Die Planung dafür liegt dem Magistrat vor und auch der Ortsbeirat hat sich nachdrücklich für dieses Bauvorhaben ausgesprochen.

 

Alle andiskutierten Themen weisen eine Gemeinsamkeit auf: es mangelt vielerorts an Parkplätzen. Schnelle Lösungen wird es dafür jedoch nicht geben, aber die Botschaft seitens der Bürgerinnen und Bürger kann an, dass dies ein Hilferuf für ihren Stadtteil sei und dass man nur gemeinsam ein tragfähiges Konzept für die Entwicklung Oberrads erarbeiten könne.

 

Nächste Station ist die Gruneliusschule. Rektorin Annette Christoph lädt in eines der unteren Klassenzimmer ein. „Das Miteinander in Oberrad profitiert von seiner dörflichen Struktur – und das meine ich ausnahmslos positiv“, bekräftigt sie ihre Aussage. „Morgens fährt man zum Arbeiten in die Innenstadt und abends kommt man wieder „heim“ – und heim ist in diesem Fall ganz klar Oberrad.“

 

Gruneliusschule einer der zentralen Punkte im Stadtteil

 

Der Gruneliusschule komme als einziger Grundschule im Stadtteil eine zentrale Rolle zu. Nahezu alle Kinder und auch alle Eltern Oberrads treffen hier aufeinander und es erfordert Fingerspitzengefühl, die individuellen Bedürfnisse und unterschiedlichen sozialen Hintergründe miteinander zu verbinden. Rund 420 Schülerinnen und Schüler gehen hier ein und aus, 200 sind nach Unterrichtsende in der Betreuung, die in großes AG-Angebot umfasst. Auch gilt es, Kinder mit Förderbedarf oder mit Migrationshintergrund angemessen zu fördern und zu integrieren.

 

Die ursprünglich geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen werden noch einmal neu konzeptioniert und müssen im Hinblick auf die steigenden Schülerzahlen angepasst werden. Damit im Hinblick auf die Baumaßnahmen sowohl pädagogische Aspekte als auch räumliche Notwendigkeiten berücksichtigt werden können, wurde eine Zukunftswerkstatt an der Gruneliusschule eingerichtet, in deren Rahmen Schülerinnen und Schüler, das Kollegium, die Schulleitung und Vertreter weiterer Gremien ihre Anregungen und Wünsche einbringen können. Stadtrat Jan Schneider erläutert, dass man versuche, die sich daraus ergebenden Punkte in die neue Planung einfließen zu lassen.

 

Im finalen Bürgergespräch nach dem Stadtteilrundgang beteiligen sich Bürgerinnen und Bürger rege an der Diskussion und die Politiker notieren Wünsche und Anregungen. Vorschläge, wie z. B. die Balduinstraße für die Zeit des Umbaus der Offenbacher Landstraße für den Zwei-Richtungsverkehr freizugeben oder die Schaffung temporärer Parkmöglichkeiten auf geeigneten Flächen sind zu prüfen. Die Themen Wohnungsbau/Nahverdichtung sowie die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts für den Einzelhandel und die örtliche Nahversorgung möchte man ebenfalls von politischer Seite unterstützen und begleiten.

 

Oberrad ist eben mehr als nur ein Dorf – es ist für die Menschen des Stadtteils ein Zuhause.