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04.12.2020, 17:42 Uhr | Susanne Reichert
Wie gut sind Bus und Bahn in unserem Stadtteil? CDU Oberrad stellt den ÖPNV auf den Prüfstand
Wie gut sind Bus und Bahn in unserem Stadtteil? Diese Frage wollten wir genauer unter die Lupe nehmen und vor allem von Ihnen wissen, wo es Ihrer Meinung nach am meisten im Getriebe knirscht. Was läuft gut, was kann verbessert werden und was wünschen sich vor allem die Bürgerinnen und Bürger in Oberrad. 

 „Wir haben uns sehr gefreut, dass sich so viele an der Online-Umfrage beteiligt haben“, sagt Stadtverordneter und Ortsvorsteher Christian Becker (CDU) erfreut. „Einiges haben wir erwartet, anderes hat uns überrascht, vor allem aber gab es ein unglaublich tolles Feedback dazu, dass wir mit dem direkten Kontakt die lokalen Bedürfnisse erfassen. Natürlich erreicht man mit einer Online-Umfrage nur einen Teil der Bürgerinnen und Bürger – daher ist die Umfrage nicht repräsentativ, aber sicherlich gibt es Punkte, die dem großen Teil der Oberräder aus dem Herzen sprechen.“

Zunächst wollten wir wissen, wie häufig die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ÖPNV, ausgehen von Oberrad, nutzen? 18,5% nutzen ihn täglich, ebenfalls 18,5 % sogar mehrmals täglich. 23,5% zumindest mehrmals pro Woche und 20,2% mehrmals pro Monat. 20,2% gaben an, noch seltener auf den ÖPNV umzusteigen.

Als Alternative zum ÖPNV gaben 61% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, auf das Auto auszuweichen. Für 58% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Fahrrad eine gute Alternative und 56% gehen zu Fuß. *

Deutlich wurde der Wunsch nach einer verlässlichen und besseren Taktung in den Stoßzeiten bzw. zu Schulbeginn und -schluss. Verständlich, denn 76% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren mit dem ÖPNV zur Arbeit bzw. zum Ausbildungsplatz. 85% sind auch in ihrer Freizeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, daher wird gerade an den Wochenenden ein Nachtbusangebot vom Mühlberg nach Oberrad gewünscht; ebenso eine direkte Verbindung zur Innenstadt (Konstablerwache). Zum Einkaufen sind 45% auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen; aus diesem Grund wird der Wunsch nach der Fortführung der Straßenbahnlinie nach Offenbach laut, denn die dort vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten würden viele gerne nutzen. Für 55% der Teilnehmer wäre das ein Grund, den ÖPNV öfter zu benutzen.

Bei einer Fahrpreissenkung oder veränderten Kostenstruktur wären 41% bereit, häufiger auf den ÖPNV umzusteigen. 27% sähen im ÖPNV eine echte Alternative, wenn es die oben erwähnten Querverbindungen z.B. ins Ostend gäbe und 12% würden ein Nachbusangebot nutzen.

Eine S-Bahnstation für Oberrad bedeutet, dass diese zu Lasten des Straßenbahnbetriebs gehen würde; dies erscheint aktuell nicht zielführend. Mit der Bebauung des Areals um den Kaiserleikreisel erscheint hier eine Neubewertung sinnvoll. Häufig wurde ein sicherer und beleuchteter Fußweg zur S-Bahnstation am Kaiserlei gewünscht. Die CDU-Fraktion im Ortsbeirat 5 hat dies schon gefordert und entsprechende Maßnahmen werden in die Wege geleitet, wenn der Umbau des Kaiserlei-Kreisels fertiggestellt ist.

„Wir werden auch weiterhin eine direkte Busverbindung zwischen Oberrad und dem Ostend fordern“, bekräftigt Christian Becker. „Da dies seitens der Verkehrsdezernenten abgelehnt wurde, werden wir dieses Thema nach der Kommunalwahl 2021 erneut auf die Agenda setzen und hoffen dann auf eine politische Mehrheit.“

Eine direkte Verbindung zwischen Oberrad und der Konstablerwache ist in dem neuen Konzept des ÖPNV mit der Linie 19 vorgesehen, die von der Friedberger Warte über Konstablerwache und Lokalbahnhof bis Offenbach Stadtgrenze fährt. Geplant ist ein Einsatz von Montag bis Freitag, sodass die Kapazitäten in den Hauptverkehrszeiten verstärkt werden.

„Außerdem werden wir uns auch weiterhin für eine Fortführung der Straßenbahnlinie nach Offenbach stark machen“, betont Christian Becker. „Da dieses Thema derzeit recht lieblos begleitet wird, hoffen wir auch hier auf eine politische Mehrheit nach der Kommunalwahl 2021.“

Auch im Hinblick auf eine veränderte Preisgestaltung sieht Christian Becker Handlungsbedarf. „Eine Ausweitung der Tarifgrenzen sowie preisgünstige Jahrestickets für bestimmte Personenkreise sind auch im Hinblick darauf, dass man die Menschen zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV bewegen möchte, unumgänglich.“

Um einzelne Punkte dieses große Thema auch persönlich zu diskutieren, lädt die CDU Oberrad am Dienstag, dem 15.12.2020 um 19:00 Uhr zu einem virtuellen Glühweintreff ein. Der Zoom-Link wird hier im Rahmen einer Facebook-Veranstaltung mitgeteilt. Wir freuen uns auf einen angeregten Austausch mit Ihnen.

*Bei einigen Fragen waren Mehrfachnennungen möglich.